Konsequenzen gewichtsbezogener Stigmatisierung

Gewichtsbezogene Stigmatisierung ist für die Betroffenen mit Adipositas mit vielfältigen negativen Konsequenzen in verschiedenen Lebensbereichen verbunden (Papadopoulos & Brennan, 2015; Wu & Berry, 2018). Diese Konsequenzen sind von besonderer Tragweite, da die Adipositas ohnehin mit einem erhöhten Risiko für medizinische und psychologische Begleiterkrankungen einhergeht (z.B. DAG, 2014). In den meisten Studien traten die negativen Folgen gewichtsbezogener Stigmatisierung unabhängig vom Gewicht der Betroffenen auf (Puhl & Suh, 2015), was darauf hindeutet, dass nicht der stigmatisierte Zustand allein (also das erhöhte Gewicht), sondern die Stigmatisierung, vor allem aber die Selbststigmatisierung mit negativen Konsequenzen einhergeht, vor allem bei psychischer Vulnerabilität wie einem geringen Selbstwertgefühl (Hilbert et al., 2014). Negative medizinische und psychologische Begleiterscheinungen als Folge gewichtsbezogener Stigmatisierung wurden überdies stärker durch die Selbststigmatisierung erklärt als durch den BMI oder das Ausmaß der Stigmatisierungserfahrungen.