Stigmatisierung bei Adipositas

In vielen verschiedenen Lebensbereichen sind Menschen mit Adipositas mit einem Umfeld konfrontiert, in das sie nicht hineinpassen. In zwischenmenschlichen Beziehungen, in der Schule, am Arbeitsplatz oder auf der Straße berichten Menschen mit Adipositas von Diskriminierung aufgrund ihres Gewichts. Und selbst vor Klinik oder Praxis machen stigmatisierende Einstellungen gegenüber Patienten mit Adipositas keinen Halt. Einschränkungen reichen von zu engen Stühlen, über kritische Blicke der behandelnden Personen bis hin zu dem gut gemeinten, aber simplen Ratschlag „Nehmen Sie einfach ein bisschen ab“. Infolgedessen fühlen sich Patienten mit Adipositas in Einrichtungen des Gesundheitswesens häufig nicht wohl oder vermeiden es, zum Arzt zu gehen. Gewichtsbezogene Stigmatisierung geht, insbesondere wenn das Stigma von den Betroffenen verinnerlicht wird, mit psychologischen und medizinischen Beeinträchtigungen einher. U.a. kann sie einen negativen Einfluss auf die Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen, auf den Behandlungserfolg und letztlich auf Gesundheit und Wohlergehen der Patienten haben.